Einer der größten Vorteile der Thermografie ist ihre Fähigkeit, Probleme in einem frühen Stadium zu erkennen. Durch die Analyse von Wärmebildern können potenzielle Schwachstellen und Defekte identifiziert werden, bevor sie zu kostspieligen Schäden oder Ausfällen führen. Dadurch wird die Lebensdauer von Anlagen und Bauteilen verlängert und die Instandhaltungskosten gesenkt.
Die berührungslose und schnelle Erfassung von Temperaturverteilungen ermöglicht es, Instandhaltungsarbeiten zielgerichtet und effizient durchzuführen. Das spart Zeit und reduziert die Ausfallzeiten von Anlagen. Zudem lassen sich durch die frühzeitige Erkennung von Problemen unnötige Reparaturen und Wartungsarbeiten vermeiden.
Da die Thermografie berührungslos und aus sicherer Entfernung durchgeführt werden kann, werden Mitarbeiter weniger gefährlichen Situationen ausgesetzt. Insbesondere bei der Untersuchung von elektrischen Anlagen oder Hochtemperaturprozessen können so Sicherheitsrisiken minimiert werden.
Durch die frühzeitige Erkennung von Wärmeverlusten und die Optimierung von Wärmeisolierung und Heizsystemen kann die Energieeffizienz von Gebäuden und Anlagen deutlich gesteigert werden. Dies führt nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern auch zu einer Reduktion von CO2-Emissionen und einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen.
Rund 35% aller Betriebsbrände entstehen durch thermische Erhitzungen von elektrischen Anlagen. Bereits nach der zweiten thermografischen Untersuchung sinkt die Ausfallquote um 80%.
Durch den VdS (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V., Büro Schadenverhütung) wird die Prüfung von elektrischen Anlagen durch die VdS 2858 näher beschrieben.
Danach sind elektrische Anlagen vom Betreiber regelmäßig zu prüfen (wiederkehrende Prüfungen), z.B. gemäß:
Technischer Prüfverordnungen des jeweiligen Bundeslandes,
BGV A3 (Unfall- Verhütungs- Vorschrift (UVV) der Berufsgenossenschaften),
DIN VDE 0105, bei der der "ordnungsgemäße Zustand der elektrischen Anlage" festzustellen ist,
Feuerversicherungs- Klausel (Klausel 3602), die zusätzlich eine Prüfung nach den Sicherheitsvorschriften der Feuerversicherungen verlangt.
Eine Thermografie kann die vorgenannten wiederkehrenden Prüfungen nicht ersetzen. Sie ist auch kein Ersatz für die notwendigen Sichtkontrollen, Funktionsprüfungen, Strommessungen usw., die im Rahmen der vorgenannten wiederkehrenden Prüfungen durchgeführt werden müssen. Sie stellt jedoch eine hilfreiche, ergänzende Messmethode dar und ermöglicht insbesondere Untersuchungen und Bewertungen des Anlagenzustandes, die bislang nur schwer oder mit hohem Aufwand möglich waren. Ein großer Vorteil ist, dass die Messungen bei laufendem Betrieb, also unter Spannung durchgeführt werden können. Thermografie gehört heute zum Stand der Sicherheitstechnik.